von Birgit Feldhusen | Mrz 21, 2018 | Studien
Wann werden Menschen zusammen schlauer, wann dümmer? Diese Frage ist meines Erachtens so essentiell wichtig für die zukünftige Gestaltung von Organisationen, dass auch der März Blog sich einer Studie zu diesem Thema widmet. Dabei wird deutlich, wie wesentlich das Verständnis dieses Phänomens ist, um destruktive Effekte hemmen und konstruktive Effekte unterstützen zu können. 2011 untersuchten Forscher der ETH Zürich den sogenannten wisdom of the crowd effect mit 144 StudentInnen ihrer Hochschule. Sie kamen zu dem Schluß, dass sogar geringer sozialer Einfluss die Weisheit der Masse untergräbt und jeglicher sozialer Einfluss daher minimiert werden sollte. Doch dies gilt lediglich für eine ganz bestimmte Definition der Weisheit der Masse (als ein der Wahrheit nahe kommender mathematischer Durchschnitt einzelner Antworten auf faktische Fragen, da einzelne Schätzfehler sich gegenseitig herausstreichen) und es gilt nur unter ganz bestimmten Bedingungen, die in der Studie abgebildet wurden: Isolierte Einzelarbeit mit individuellen monetären Anreizen, ohne geteilte Ziele und ohne soziale Interaktion. ‚Sozialer Einfluss‘ bezog sich hier lediglich auf Informationen über Antworten anderer Personen, die auf dem eigenen Bildschirm zur Verfügung gestellt wurden. Der Studienaufbau In 12 Sitzungen à 12 Personen wurde den TeilnehmerInnen sechs einfache Schätzaufgaben bzgl. geographischer Daten oder Kriminalitätsstatistiken gestellt. Sie saßen getrennt voneinander in Arbeitskabinen ohne jeglichen Kontakt, weder visuell noch verbal oder virtuell. Jeder hatte allein und isoliert über einen Computer seine Schätzung abzugeben: auf eine Frage jeweils 5 Schätzungen, die in aufeinanderfolgenden Runden überdacht und adaptiert werden konnte. Hierfür wurde zwischen diesen Schätzrunden Information über die Antworten der anderen Testpersonen an die Teilnehmer verteilt: In Variante A der Durchschnitt aller 12 Schätzungen der Vorrunde, in Variante B alle Einzelschätzungen aus allen Runden...
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